Informationen zum Pfarramt

Prot. Pfarramt Nünschweiler

Zum Pfarramt gehören die Parochialorte Walshausen und Windsberg sowie die Gemeinde Dellfeld. 

Pfarrerin Anke A. Rheinheimer

Kirchenstraße 7
66989 Nünschweiler
Ungewohnter Alltag – Tipps, kreative Ideen und kleine Rituale für ungewöhnliche Zeiten von Ihrer Pfarrerin

Seit gestern verlassen wir wegen Corona nur noch unser Haus/unsere Wohnung, um zur Arbeit zu fahren, dringende Einkäufe zu erledigen und vielleicht mit dem Hund Gassi zu gehen. Das Auto steht weitgehend still und weite Fahrten sind vorerst keine geplant. Neben den vielen Rollen, die berufstätige Eltern ohnehin schon im Leben einnehmen, sind jetzt auch noch die der Aushilfslehrerin/des Lehrers und der Ersatz-Spielgefährten der Kinder dazugekommen. Manches muss sich in Familien/Partnerschaften anders als sonst ordnen, weil man viel mehr Zeit miteinander verbringt oder zu eng „aufeinandersitzt“. Damit das gut gelingt und nicht zu Stress und Streit führt, heute von mir ein paar Tipps und Ideen für kleine Alltagsrituale, die in dieser Krise zu einer ungeplanten Chance werden. – Frei nach dem Motto: Lebenshilfe ist immer auch Glaubenshilfe und umgekehrt. Mehr Muße haben kann Positives ermöglichen. 😊 Seien Sie erfinderisch und flexibel. Und bleiben Sie vor allem gesund! Das wünscht Ihnen mit herzlichem Gruß

Ihre Pfarrerin Anke Andrea Rheinheimer

Die meisten Menschen sind derzeit aufgefordert, gewohnte Bahnen zu verlassen und ihr Leben auf eine neue, noch unbekannte Weise zu bestreiten. Je nach Ausgangslage und beruflicher Situation fallen die Gestaltungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich aus. Menschliche Kontakte beschränken sich nur noch auf die sogenannte Kernfamilie und – mit dem nötigen Abstand – zu den direkten Nachbarn. Weitere Sozialkontakte laufen nur noch via Telefon und Internet. Was in diesen Zeiten erfrischend sein kann, sind manche Ideen für die Zeit, die wir jetzt zuhause verbringen, da vieles andere derzeit wegfällt: Sporttraining; Musikproben; Team- und Gremien-Sitzungen; Besuche; Weggehen und sich treffen, etc. Wer in der komfortablen Lage ist, auch zuhause etwas für den Beruf zu arbeiten, kann die freie Zeit produktiv nutzen, um berufliche Aufgaben in Angriff zu nehmen/Projekte voranzutreiben, die dann schon erledigt sind und nicht nachgeholt werden müssen. Das gibt ein gutes Gefühl und entspannt! Aber vielleicht ist auch Gelegenheit im neuen Corona-Alltag zwanglos Dinge auszuprobieren, die Ihnen guttun in diesen krisenhaften Zeiten. Hier einige Ideen dazu:

Das kann ein sonniger Spaziergang mit der Kernfamilie sein, eine Fernseh-Serie, die man wieder mal anschaut oder eine entspannende Kaffeepause oder Teezeit am Sonntagnachmittag; ein Glas Wein mit der Partnerin zum Tagesausklang. Auch aus der Ferne ist manches möglich: Enkel, Freunde, Bekannte, die Ihnen über das Telefon ein Musikstück auf ihrem Instrument vorspielen. - Ich durfte letzten Sonntag schon ein solches kleines „Privatkonzert“ genießen. Schön war’s! - Oder machen Sie aktuelle Familienfotos und schicken sie entfernten Verwandten oder Freunden per Netz oder WhatsApp. Wer Kinder hat: Spaß macht eine Runde Tischtennis in der Garage oder im Hof (wer eine Platte hat) oder Federball, Boccia etc. mit den Kindern im Garten/auf einer ebenen Wiese. Warum nicht schon jetzt ein paar Ostereier im Garten von den kleineren Kindern suchen lassen? Oder ganz altmodisch und analog Karten oder ein Brettspiel spielen mit den Kindern/dem Partner, wenn der Abend lang und das TV-Programm dröge ist. Wer Lust und Gelegenheit hat: eine Runde auf dem Rad draußen oder Heimtrainer einlegen hält fit; auch Gymnastik oder wer kann Yoga. Oder für die Heimwerker und Kreativen: Die Wohnung verschönern/dekorieren/etwas Kleines renovieren, sofern Material dafür vorhanden ist. Oder sich selbst was Gutes tun: einfach Mal ein Abend für Wellness in der Badewanne, die Lektüre eines guten Buches; die eigene CD-Sammlung neu sortieren; einen Brief oder eine Geburtstagskarte schreiben. Oder sich Lästiges endlich vom Hals schaffen, das aber gemacht werden muss: Papierkram oder Haushaltsdinge erledigen, lauter Dinge, die lange liegen geblieben sind. Was den Gemeinschaftssinn in einer Familie/einer Partnerschaft stärkt ist, alte Fotos miteinander anzuschauen: von der Einschulung der Kinder oder Enkel oder die alten Hochzeitsfotos; die letzte große Geburtstagsfeier; der letzte Urlaub. Sich gemeinsam an schöne Momente erinnern und darüber auszutauschen: das Kennenlernen eines Pärchens; der letzte Sommerurlaub; die Geburt der Kinder oder Enkel; die Tauffeier; Ostern/Pfingsten/Weihnachten letztes Jahr…. Sich gegenseitig die schönsten oder lustigsten Kindheitserlebnisse schildern. - Lauter Sachen, die man sonst nie oder schon lange nicht mehr gemacht hat. Schon jetzt kann man auch gemeinsame Unternehmungen planen für die Zeit nach der Corona-Krise: den nächsten Restaurantbesuch – wo gehen wir hin? – der nächste Familienausflug oder Verwandtenbesuch weiter weg; die nächste Geburtstagsfeier (gerade die jetzt ausfallenden); die nächste ausführliche Einkaufstour, etc. Oder gar eine Urlaubsreise, die Sie irgendwann einmal machen möchten, wenn es unbedenklich sein wird. Noch eine Idee: Machen Sie jemand in Ihrer Familie oder sich selbst eine Freude: Backen Sie den Lieblingskuchen für die Kinder oder bereiten Sie das Lieblingsgericht Ihres Partners zu. Oder sich überlegen, wem Sie nach Corona vielleicht etwas Gutes tun wollen: der alten Nachbarin im Garten/bei der Grabpflege nach dem WInter Hilfe anbieten, dem Freund bei einer Renovierung. – Auch in einer Kirchengemeinde braucht es immer Menschen, die sozial eingestellt sind und was mithelfen: für’s Gemeindefest einen Kuchen stiften; im Besuchdienstkreis mitmachen und ab und zu mal ein älteres Gemeindeglied besuchen, das sich über Ansprache freut; den Gemeindebrief in ein paar Straßen im Dorf einmal alle 3 Monate austragen; bei einem Gemeinde-Kindernachmittag mithelfen/sich einbringen, z.B. beim Basteln und Spielen; für die Kinder einen Kuchen backen, etc. Wir brauchen immer Betreuer und HelferInnen! Schließlich: In ängstlichen Zeiten kann man sich persönlich stärken, indem man sich an schwere Momente im Leben erinnert, die man Gott sei Dank gut überwunden hat, Situationen, die gut ausgegangen sind: eine überstandene Krankheit, eine geglückte Operation, einen Unfall, der viel schlimmer hätte ausgehen können. Das bringt Dankbarkeit in unser Herz und ein tieferes Bewusstsein für das Glück und den Segen im Leben. Ich bin Gott dankbar für mein Leben und dass er mir schon oft geholfen und viel Gutes gegeben hat. Nichts ist selbstverständlich – gerade jetzt merken wir das umso mehr.